Wer sind wir in Angst?

Wer sind wir in Angst? In einer Kultur des emotionalen Abblockens?

Wenn wir in Angst und Unsicherheit sind und in einer Kultur leben, die keine verletzlichen und sensiblen Gespräche erlaubt…
Um tatsächlich diese Angst anzuschauen…
Um tatsächlich damit umgehen zu können…
Um sich selbst tatsächlich zu begegnen…
DANN bestimmen die Gefühle uns und es wird impulsiv reagiert (aktuell in Form von Trotz, Hamstereinkäufen und Unmenschlichkeit).

Es wird NEIN gesagt zu dieser Angst.
NEIN zu der Verletzlichkeit.
NEIN zu dem Schmerz.
NEIN zu der Unsicherheit.

Der Verlust des gesellschaftlichen Vermögens, mit Angst und Diskomfort umgehen zu können, transformiert diese Gefühle unmittelbar in Hass, in Separation, in Anschuldigung und Dunkelheit.
Es ist der VERLUST eines Raumes, den wir einandern halten könnten.
Der VERLUST des Mutes, zu sagen "Es ist ok. Lass uns das anschauen und durchleben".

„It is so much easier for people to cause pain than to live with their own pain.“ Brené Brown

Gestern habe ich ein Gespräch über unsere Unsicherheit geführt..


… ja, da ist Angst. Auch Unsicherheit in mir. Keiner weiß was ist und kommt.

Aber ich sehe mich. Und ich sehe, dass es dir genau so geht.
Obgleich jeder in seiner eigenen Realität lebt und wir vielleicht nie rational nachvollziehen können, warum einige Menschen wie handeln.
Die Gefühle dahinter sind echt. Sie bauen vielleicht auf Konstrukten auf. Auf Realitäten, die wir hinterfragen könnten und müssten.
Aber deine Gefühle sind echt.
Sie lösen etwas in deinem Körper aus. Immer. 

Sie haben Berechtigung zu sein. Und gesehen zu werden.

In dem Gespräch gestern, war es die Angst davor, nur noch Zuhause zu sein, keine Arbeit mehr zu haben und nicht raus zu dürfen.
Aber irgendwo war es auch die Angst davor, mit sich Selbst zu sein.
Dahinter stand das Bedürfnis, weiter (weg) zu rennen, statt anzuhalten und bei sich anzukommen.

Bitte, schenke deinen Gefühlen Raum. Schenke dir doch besonders jetzt den Moment, um dich Selbst kennenzulernen.
Ja, es braucht MUT. Ja, es braucht RAUM und ZEIT, dich wirklich zu verstehen. Deine Realität zu hinterfragen und deinen Gefühlen die Wucht zu nehmen, in dem du sie betrachtest und erforscht.

JETZT haben wir den RAUM, wir haben die ZEIT, JA zu sagen…
JA zu Angst.
JA zu Schmerz.
JA zu Unsicherheit.

Und JA zu einer Kultur, die all’ das umarmt und durchsteht.

Für verbundene Liebe und bewusstes Miteinander,
Namasté Nadine